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Technologie zur Unterstützung von Forschung: das überarbeitete Werkverzeichnis von Claude Monet

by Kiersten Thamm on

 

Die erste Ausgabe von Claude Monet: The Revised Catalogue Raisonné des Wildenstein-Plattner-Instituts (WPI) präsentiert neue Forschungsbereiche zum Werk Claude Monets. Dieses Projekt ergänzt und erweitert Daniel Wildensteins Gesamtkatalog, der lange Zeit als maßgebliches Schlüsselwerk für das Œuvre des Künstlers galt, um die seit seiner Veröffentlichung 1991 abgeschlossenen Forschungen zu präsentieren. Es ermöglicht den Nutzer*innen auch die Interaktion mit digitalisiertem Archivmaterial und Publikationen, die mit den Werken in Verbindung stehen, und bietet Forscher*innen und Liebhaber*innen gleichermaßen eine tiefere Erfahrung. Zur Unterstützung dieses ehrgeizigen Projekts nutzte das WPI die Navigating.art-Plattform und machte sich deren dynamische Publikationsmöglichkeiten und globale Reichweite zunutze.

Mit digitalen Werkzeugen die entscheidende Quelle erhalten

Mit der Veröffentlichung des überarbeiteten Monet-Katalogs in digitaler Form verfolgt das WPI einen progressiven Ansatz bei der Veröffentlichung. Während der ursprüngliche Katalog in fünf Bänden zwischen 1974 und 1991 veröffentlicht wurde, gibt das WPI die überarbeitete Fassung in kleineren Abständen heraus, sobald die Forschungsergebnisse vorliegen. Jeder Abschnitt des Katalogs, der nach Medium gegliedert ist, wird online veröffentlicht, sobald die Recherchen dafür abgeschlossen sind — dieser erste Teil, mehr als 200 Pastelle des Künstlers, umfasst etwa 10 % des gesamten Katalogs. Die Umstellung auf das digitale Format löst das anhaltende Problem, dass die gedruckten Angaben — auch nach der Neuauflage — immer wieder veraltet sind, und stellt sicher, dass der Katalog immer den neuesten Forschungsstand abbildet.

Das Komitee aus Kunsthistoriker*innen und Provenienzsachverständigen, das an der vollständigen Überarbeitung des Katalogs arbeitet, wird die einzelnen Bereiche auch nach der Veröffentlichung weiter aktualisieren, um veränderte Aufnahmestatus zu berücksichtigen und neue Forschungsergebnisse einzubeziehen. Genaue Informationen über den Aufnahmestatus eines Werks sind der Schlüssel zur Verlässlichkeit eines Werkverzeichnisses. Die Navigating.art-Plattform ermöglicht eine klare Kommunikation des Aufnahmestatus. Die aufgenommenen und geprüften Werke erscheinen in Farbe, mit einem Häkchen und dem Hinweis "verified" darunter. Werke, die noch nicht geprüft wurden, enthalten einen Vermerk, in dem erklärt wird, warum sie nicht aufgenommen wurden, sowie Informationen für die Eigentümer, wie sie den Ausschuss kontaktieren können.

 

Monet launch article_Artworks

 

Die digitale Plattform überwindet die traditionellen Hürden von gedruckten Publikationen und erleichtert dem WPI die Umsetzung seines fortschrittlichen und dynamischen Ansatzes zur Veröffentlichung von geprüften Forschungsergebnissen im Monet-Katalog. So kann das WPI sicherstellen, dass der Katalog über Jahre hinweg die maßgebliche Quelle für Monets Werk bleibt. 

Neue Forschungsmöglichkeiten: verlinkte Nachweise und geographische Orte

Diese digitale Überarbeitung ermöglicht es Leser*innen, in das Archiv des Werkverzeichnisses einzutauchen. Die Leser*innen können Provenienznachweise sowie die dazugehörigen Archivmaterialien und Publikationen einsehen. Alle diese Quellen sind in der Online-Präsentation verlinkt, und wenn man diesen Links folgt, kann man die Beziehungen zwischen den Kunstwerken besser verstehen und sie in ihrem spezifischen historischen Kontext verorten.

 

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Zusätzliche Möglichkeiten, den Künstler und seine Beziehung zum Raum besser zu verstehen, wurden durch Änderungen bei der Verwendung geografischer Orte in der Navigating.art-Plattform eröffnet. "Wir haben die Erfassung von geografischen Orten auf der Plattform verbessert, was für den Monet-Katalog entscheidend war. Die Pastelle des Künstlers zeigen so viele Orte in Frankreich, und wir wollten den Lesern die Möglichkeit geben, nach dem Ort der Entstehung zu suchen. Wir haben dafür gesorgt, dass die Daten in einem strukturierten Format erfasst und verfügbar sind, so dass sie werkübergreifend durchsucht und verknüpft werden können", erklärt Isabel Flores, Produktmanagerin bei Navigating.art.

 

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Die strukturierte Verwendung geografischer Daten erleichtert die Dateneingabe für das WPI und ermöglicht den Lesern eine Suche nach Orten. Das WPI verwendet den Getty Thesaurus of Geographic Names (TGN), ein strukturiertes Vokabular, das Namen, Beschreibungen und andere Metadaten für existierende und historische Städte, Reiche, archäologische Stätten und physische Merkmale enthält, die für die Erforschung von Kunst und Architektur wichtig sind. Dieser Standard wird im gesamten Kunstsektor verwendet, um durch die Vereinheitlichung der Beschreibung von Orten Verwirrung zu vermeiden. Da der Standard bei der Erstellung des Katalogs verwendet wird, profitieren die Leser von einer einfachen Auffindbarkeit bei der Suche im Katalog.

Größere Zugänglichkeit zu einem geschätzten Künstler als je zuvor 

Der überarbeitete digitale Catalogue Raisonné ist weltweit für alle zugänglich — ohne Kosten für die Leser*innen. Diese Offenheit steht im Mittelpunkt des Auftrags des WPI, die Erforschung seiner Archivbestände zu fördern und die Relevanz der Archivforschung für die Kulturgeschichtsschreibung aufzuzeigen. Darüber hinaus wählt das WPI digitale Publikationen, um so viele Leser*innen wie möglich zu erreichen. Die Zugänglichkeit ist nicht nur für professionelle Forscher*innen wichtig, sondern auch für Monet-Liebhaber*innen auf der ganzen Welt.